ABRAMOWICZ
ABRAMOWICZ sind unnachahmlicher BOSS-Flair, unglaublich einnehmende Melodien und eingängige Hooks, die einem in jeder Sekunde akustisch entgegenschlagen. Die angenehm rauchige Stimme von Frontmann Sören Warkentin, die einen immer wieder an den viel zitierten Bruce Springsteen, aber auch an Brian Fallon oder gar Chuck Ragan zu erinnern vermag, ist schon etwas sehr Besonderes.
Wenn einem dann auch noch, wie bereits im Opener "Blood Red Letters" des neuen Albums "The Modern Times" das effektvoll eingesetzte und dramaturgisch mehr als logische Piano unterkommt, ist man überzeugt: Das hier ist große, wohlklingende Erzählkunst, die sich musikalisch eindeutig und gerne einer gewissen "Weite" bedient, die Musik mit klassischem Americana-Bezug auszeichnet und gegenüber schlichteren Spielarten des Rock abhebt.
"I am tired of talking about the revolution", schallt es einem dann beim Song "Not my city" entgegen und soll nicht etwa bedeuten, dass diese gänzlich ad acta gelegt wurde, denn die Punkrock-Roots der Hamburger schimmern nach wie vor gut und sichtbar durch. "The Modern Times" ist als Album zu keinem Zeitpunkt zu glatt oder gar anbiedernd angelegt - leider eine Seltenheit dieser Tage. Umso erfreulicher ist es jedoch, diese klare Kante und musikalische Liebe zu einem eher rauen Sound bei derart melodieverliebter Musik vorzufinden..
Text: Jörkk Mechenbier
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Support: Travels & Trunks (Folk, Rock, Country)
Der Dortmunder Hafen, Songs über Samstagnächte, Schallplatten, Autoradios, Herzschmerz, ein altes Paar Boxhandschuhe, kombiniert mit einem Sound, der an die späten 70er Jahre erinnert. Mit der 2016 erschienenen EP „Jewelry Stores & Heartaches“ und dem in 2018 erschienenen Debütalbum „I GET ALONG“ steht Travels & Trunks am Tresen – zwischen den Stühlen von Country, Heartland Rock, Blues und frühem Punk – wippt mit dem Fuß und schmeißt seinen letzten Groschen in die Jukebox.